Jede volle Stunde ist die Strasse vom sankt-gallischen Vättis nach Sankt Martin im Calfeisental offen. Im Pendelverkehr führt die schmale Strasse neben dem malerischen Gigerwald-Stausee durch zwei Natursteintunnel zum malerischen Kraftort. In der typischen Walsersiedlung bietet das «Berghotel & Alpwirtschaft» nebst rustikalen Zimmern ein Open-Wellness der Extraklasse.

Echt regionaler Genuss

Die beiden Gastgeberin Astrid Riser und die Tochter Petra Eggenberger haben langjährige Erfahrung in der Gastronomie, im Eventbereich und in der Tourismusbranche. Die Mutter kümmert sich um die Gäste und die Tochter um die Vermarktung und die Administration. «Wir sind ein eingespieltes Team und verstehen uns meist blind», erklärt die Tochter. «So auch, wenn es um unser Angebot an Speisen geht.» Regionalität ist im «Berghotel & Alpwirtschaft» Sankt Martin kein leeres Wort. Das Gemüse stammt vom Lindenhof in Mels, das Frühstücksei liefert der Bauer Thomman von Valens, für das Fleischplättli mit Käse sind der Metzger Kellenberger von Bad Ragaz und die Malanser Alp Findels zuständig. «Und zu jedem Gericht servieren wir feines Brot aus dem eigenen Holzofen», erzählt die Gastgeberin begeistert.

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Zwei Generationen, ein Ziel! Die Mama an der Front und die Tochter in der Vermarktung und Mitarbeiterplanung.

Alpen-Wellness mit Panoramasicht

Der Wellnessbereich gliedert sich nahtlos in die historische Siedlung ein. Zum Entspannen in der freien Natur stehen eine Holzfasssauna und der Hotpot bereit. Svenja Kellenberger und ihr Freund, Julian Harm, geniessen die wohltuende Wassertemperatur von 38 Grad im Lärchenholz-Bottich sichtlich. Die beiden sind zwei Tage hier mit dem E-Bike angereist. Geschlafen haben sie im Zimmer «Rossstall». Svenja hat ihren Freund eingeladen. Vielleicht weil sie ein schlechtes Gewissen hatte: Im Frühling hatte sie viel Zeit in den Kochwettbewerb «Marmite youngster» investiert. Die gelernte Konditorin wurde für ihr Engagement mit dem dritten Platz belohnt. «Ich bin sehr stolz auf Svenja. Nur richtig feiern konnten wir noch nicht. Das holen wir jetzt und hier so richtig nach», bekräftigt Julian. Aus dem Bottich geniessen sie die Aussicht auf den kleinen «Hausberg Chilchlichopf» mit dem Holzkreuz und die Schneefelder des Piz Sardona.

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Bademantel inbegriffen, nicht nur für die Wellness

Astrid Riser wirtete einige Jahre weiter unten im Tal im Berghaus Gigerwald. Daher kennt sie die Gegend und Sankt Martin schon lange. Nicht ohne Stolz führt sie durch die sechs Gebäude mit drei Familienzimmern, acht Doppelzimmern und dem Kajütenzimmer mit zwölf Liegen. «Jedes ist ein Unikat. Die Gäste sind von den ausgewählten Holzarten und der Einrichtung der Zimmer begeistert. Für die Besucher ist es fast ein wenig wie im Ballenberg. Wo eine Türe offen ist, gehen sie rein. Nicht um etwas zu stehlen, sondern um ihren ‹Gwunder› zu stillen», erklärt Astrid Riser. Die Bademäntel in den Zimmern seien übrigens nicht nur für den Wellnessbereich gedacht, erklärt die Gastgeberin schmunzelnd, sondern auch für den nächtlichen Toilettenbesuch. Der grösste Teil der Zimmer besitzt nämlich keinen Nassbereich. Geduscht wird im Haupthaus, das kleine und grosse «Geschäft» erledigt ebenso.

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Unsere Zimmer begeistern.

Astrid Riser

Gastgeberin

Villa Barrique – Geniessen im Fass

Etwas ausserhalb der Siedlung befindet sich die Villa Barrique. Auch in dieser flippigen Holzfassunterkunft findet man keine Nasszellen. Sie steht direkt neben dem kleinen Teich, in den das Wasser des eigenen Wasserkraftwerks fliesst. Philipp Schuffel packt mit seiner Freundin gerade die Koffer und will abreisen. «Wir sind von Wuppertal (D) nach Sankt Martin gefahren. Gestern pedalten wir mit den E-Bikes den Berg hinauf. Die prächtige Aussicht über den Stausee war fantastisch. Die Berge spiegelten sich im Wasser – ein wahres Naturwunder. Die achtstündige Autofahrt von Wuppertal hat sich gelohnt. Ein spannender Ort, mit vielen Überraschungen, die uns begeistert haben.»

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Aussergewöhnlich, doch alles, was es zum Schlafen braucht – die Villa Barrique.

Strom vom eigenen Kraftwerk

Die Siedlung Sankt Martin wird im Einklang mit der Natur geführt. Daher auch die regionalen Lebensmittel. Dies ist aber nicht alles. In den Bergen hat es Unmengen an Wasser. Vor fünfzehn Jahren wurde ein eigenes Wasserkraftwerk für die Siedlung gebaut. Der Betrieb ist herausfordernd, doch mittlerweile kennen sich Service- wie auch Küchenmitarbeitende damit aus. Die Anlage reagiert sensibel auf grosse Lastwechselschwankungen. Da kommt es schon mal vor, dass das Drei-Gang-Dinner zum Candle-Light-Dinner übergeht. Zum Glück gibt es in der Küche vier Gasflammen. Mit ihnen kocht der Küchenchef Markus Baumgartner unabhängig von Strom weiter.

Aktionäre packen mit an

In der Walsersiedlung sind die Aktionäre nicht nur Geldgeber. Jeder hat seine Aufgabe und nimmt diese auch gerne wahr. Alle zwei bis drei Wochen muss die Wasserfassung für das Frischwasser gereinigt werden, im nah gelegenen Wald müssen Bäume gefällt werden oder eine Tür braucht einen neuen Anstrich. «Wir haben engagierte Aktionäre, die uns mit finanziellen Mitteln unterstützen und mit ihrer handwerklichen Begabung das Leben leichter machen», freut sich Petra Eggenberger.

 

Bilder: Jürg Waldmeier

Zum Betrieb

Im Calfeisental zuhinterst liegt die über 700 Jahre alte Walsersiedlung Sankt Martin. Es ist, als ob die Zeit hier stehen gelieben wäre. Kleine Holzhäuser, eine Wassermühle, Kieswege, eine Kirche, ein Restaurant mit frischem Brot aus dem Holzofen - ein Gefühl wie in einem Freilichtmuseum. Das geschichtsträchtige Dörfchen präsentiert sich als ein äusserst charmanter Kraftort mitten im Unesco Welterbe im Heidiland. Direkt über dem See gibt es einen HotPot mit Sprudel, Beleuchtung und wunderbarer Aussicht. Im ehemaligen Mesmerhaus besteht heute ein Restaurant, das von Wanderern gerne besucht wird. Die liebevoll eingerichteten Doppelzimmer sowie ein Massenlager bestehen durch ihre Einfachheit. Die kleine Kirche ist frei zugänglich. In Sankt Martin heisst es entspannen und erholen.

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Erich-Buechler-Autor

Erich Büchler

Autor

Die Kunst neuer Gerichte ist, die Idee im richtigen Moment zu erkennen.

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