29. Juni 2022
Pistor ist am Markt dabei und setzt sich für Sie ein.
Die Bedürfnisse und Interessen unserer Kundinnen und Kunden stehen für uns an erster Stelle – ganz im Sinne einer Genossenschaft wie Pistor. Der nationale und internationale Markt ist im Ungleichgewicht, laufend konfrontiert er uns mit Preiserhöhungen. Gemeinsam mit unseren Lieferanten prüfen wir den Ursprung und suchen nach Lösungen, die Preiserhöhungen zu reduzieren oder abzuwenden. Steigende Treibstoff-, Verbrauchsmaterial- und weitere allgemeine Kosten, die Pistor betreffen, tragen wir selbst. Aufschläge geben wir nur dann weiter, wenn wir diese nach Verhandlungen mit Lieferanten akzeptieren mussten. Nebst Preisaufschlägen halten Rohstoffknappheit und Lieferverzögerungen den globalen Markt auf Trab. Von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten ist die gesamte Wertschöpfungskette betroffen. Sie als Kundin und Kunde stehen bei uns im Mittelpunkt – deshalb geben wir alles, Sie lückenlos zu beliefern. Falls nicht anders möglich, bieten wir Ihnen Alternativen an.
Mandeln
Die erste subjektive Prognose für die kalifornische Mandelproduktion im Jahr 2022 liegt 4 % unter der letztjährigen Produktion. Die subjektive Produktionsprognose basiert auf einer Umfrage, die bei 500 Mandelanbauern durchgeführt wurde. Ähnlich wie im letzten Jahr erlebte die Mandelernte 2022 einen überwiegend trockenen Winter im ganzen Bundesstaat. Obwohl es einige vereinzelte Stürme gab, lagen Schneedecke und Wasserstände weit unter dem Durchschnitt. Die Mandelblüte begann Anfang Februar mit günstigem Wetter für die Bestäubung. Die warmen Temperaturen begünstigten eine kürzere Blütezeit als in den letzten Jahren. Die Region Nord, die früher blühte als die Regionen Mitte und Süd, wurde von einem Frost in der letzten Februarwoche am stärksten getroffen. Neben den unterschiedlichen Ertragserwartungen in den einzelnen Regionen scheinen sich die Auswirkungen des Frosts auch je nach Sorte zu unterscheiden, da spät blühende Sorten besser abschnitten als früh blühende Sorten.
Der Wassermangel ist nach wie vor eine der grössten Sorgen der Mandelanbauer. Hervorragendes Wetter im April begünstigte die Entwicklung der Ernte, und einige Frühlingsregen brachten eine gewisse Erleichterung in den von der Trockenheit betroffenen Gebieten. Trotz der rekordverdächtigen Anbaufläche wird die Ernte 2022 voraussichtlich nicht so groß ausfallen wie in den letzten beiden Jahren.
Haselnusskerne
Die Inland- und auch die Exportnachfrage bleibt gering und die türkische Lira bleibt weiterhin auf Talfahrt und Präsident Erdogan hat nicht die Absicht, daran etwas zu ändern. Für ausländische Kunden lohnt es sich also auf weitere Entwertungen zu warten. Die Exporteure in der Türkei sind aber schockiert, dass es der TMO nach der dritten Verkaufsrunde gelungen ist, den Preis für Haselnüsse zu erhöhen und dabei auch noch Kunden gefunden hat.
Die Aussichten für die neue Ernte was die Menge betrifft sind ermutigend. Hinsichtlich des Preises werden aber ähnliche Bedenken, wie sie aktuell herrschen, geäussert. Die meisten Anbieter warten noch mit Angeboten, nicht nur weil die Haselnüsse noch nicht geerntet sind, sondern vor allem wegen der aktuellen wirtschaftlichen desaströsen Lage. Auch in Italien, machen es die weiter steigenden Kosten für Treibstoff und Energie, für Erzeuger in Italien schwierig, einen Preis festzulegen. Die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten sind ein Problem, so dass die Nachfrage nach Haselnüssen sinken könnte. Der Fokus wird auf lebensnotwendigere Nahrungsmittel gesetzt.
Zucker
Der Wuchs der Zuckerrüben hierzulande sieht mehrheitlich gut aus, jedoch benötigt auch die Schweiz dringend Regen. Zudem wurde die grüne Blattlaus, die den gefürchteten Vergilbungsvirus überträgt, in vielen Regionen bereits gesichtet. Es vergehen einige Wochen, bis sich die Blätter aufgrund der Krankheit nach einer Infektion gelb verfärben. Wir hoffen, dass der Druck durch diesen Befall etwas tiefer ist als in den vergangenen beiden Jahren. Weiterhin ist die Nachfrage nach Zucker sehr hoch. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass Zucker trotz des mittlerweile beachtlichen Preisanstieges immer noch günstiger ist als Dextrose oder Glukose, welches aus Getreide hergestellt wird. Zudem sind die Corona Beschränkungen fast vollständig aufgehoben, was sich günstig auf den Zuckerkonsum auswirkt. Zunehmend angespannt ist die Situation beim Verpackungsmaterial. Bereits zugesagte Lieferungen werden kurzfristig wieder verschoben oder es wird nur eine Teilmenge geliefert. Der Weltmarktpreis für Weisszucker ist innerhalb eins Jahres 100 Dollar / t angestiegen. Gleichzeitig ist der Wert des Dollars in dieser Zeit gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken stärker geworden. Die weiter steigenden Ölpreise wirken ebenfalls unterstützend für den Zuckerpreis, da einige Produzenten mehr Ethanol anstelle Zucker produzieren.
Sultaninen Golden Südafrika
Die Ernte 2022 war eine der schwierigsten Ernten der letzten 20 Jahre. Die überdurchschnittlichen Regenfälle verursachten Schäden an der Ernte im Orange River Gebiet. Im Gebiet des Olifants River herrschten bessere Trocknungsbedingungen und die Qualität der Ernte ist gut. Die Aufschlüsselung der in der Saison 2022 erzeugten Produkte unterscheidet sich ebenfalls von der Saison 2021, da der Regen die Qualität der Trauben beeinträchtigte und nur 13 % der Ernte als Goldenen Sultaninen geliefert wurden, gegenüber 21 % im Jahr 2021.
Milchprodukte Schweiz
Aufgrund der weiter stark steigenden Kosten für Energie, Benzin, Verpackung und weiteren Produktionshilfsmitteln erwarten wir weiter steigende Preise von Schweizer Produzenten. Aufgrund des BOM Beschlusses vom März 2022 erhöhen sich nun verzögert auch die Preise für Schweizer Käse. Ebenfalls aufgrund des BOM Beschlusses hat die Bio-Organisation entschieden, den Bio-Milchpreis in der Schweiz per 01.07.22 zu erhöhen. Die Biomilchprodukte werden daher ab Sommer einen weiteren Preisaufschlag erfahren.
Es ist nicht auszuschliessen, dass es bis Ende Jahr zu weiteren Preiserhöhungen im Milchproduktebereich kommt.
Schweizer Käse, Sortenorganisationen
Aufgrund des gestiegenen Milchpreises und der gestiegenen Betriebskosten (Energie, Transport) haben die Käse Sortenorganisationen entschieden, die Verkaufspreise um CHF 1.00/kg zu erhöhen, per 01.08.2022 oder 01.09.2022. Davon betroffen sind folgende Käse und daraus hergestellte Produkte: Emmentaler AOP, Le Gruyère AOP, Tilsiter AOP, Appenzeller®, Sbrinz AOP und Tête de Moine AOP.
Milchprodukte EU
Aufgrund der stark steigenden Teuerung in Europa ziehen auch die Preise für Milchprodukte in Europa weiter an und erreichen neue Höchststände. Dadurch werden sich die importierten Milch- und Käseprodukte weiter verteuern.
Schweizer Eier
Die Situation bei den Schweizer Eiern hat sich zugespitzt und es kommt zu weiteren Preisaufschlägen. Diese sind primär auf die hohen Futterkosten zurückzuführen, sowie auch auf die weiter steigenden Preise für Verpackungsmaterial (Karton) und die Transportpreise. Es sind Schaleneier, Traiteureier und Picknickeier mit Herkunft Schweiz betroffen. Die höheren Preise müssen am Markt per sofort bezahlt werden und gelten für unsere Kunden per 01.08.2022.
Schweizer Geflügel
Neben den steigenden Futterpreisen für die Geflügelmast ist zudem die Verfügbarkeit eher bei frischer Ware gegeben, als bei tiefgekühltem Geflügel. Eine Preisentspannung ist noch nicht in Aussicht und die Tendenz ist, dass die Preise nochmals ansteigen.
Speiseöle
Allgemeine Marktsituation
Die Preise bewegen sich im Moment auf einem sehr hohen Niveau. Der weitere Verlauf der Preise ist stark abhängig von den nächsten Wochen und Monaten. Weiterhin stehen die Pflanzenölmärkte unter dem Druck des russischen Krieges gegen die Ukranie. Doch auch die Einflüsse der Covid-Pandemie sind immer noch spürbar. Nach wie vor gibt es immer wieder Lockdowns in wichtigen und grossen chinesischen Metropolen.
Sonnenblumenöl/High Oleic Sonnenblumenöl
Während die Supermarktregale der Schweiz noch die gewohnte Auswahl an Speiseölen anbieten, kommt es z.B. auf dem deutschen Markt, trotz Volumenbeschränkungen pro Verbraucher, zu leeren Regalen. Auf der Produzentenseite ist der Markt noch immer sehr intransparent. Offizielle Quotierungen erfolgen nur sehr unregelmässig und entsprechen oftmals nicht den tatsächlich am Markt erhältlichen Preisen. Zeitweise waren die ukrainischen Exporte von Agrargütern aufgrund des russischen Angriffs auf das Land vollständig zum Erliegen gekommen. Die Verarbeitung von Sonnenblumensaat zu Öl findet, wenn auch in sehr reduzierten Mengen, statt. Es muss abgewartet werden, welche Fläche im Herbst geerntet werden kann. Tendenz steigend.
Erdnussöl
Im Sog der steigenden Pflanzenölmärkten ist auch das Erdnussöl stark betroffen. Diverse Ernten aus Südamerika/Argentinien werden momentan geerntet, ein Grossteil der Ernte wird nach Europa geliefert. Tendenz steigend.
Rapsöl/HOLL Rapsöl
Durch die Umstellung einiger grosser Lebensmittelproduzenten von Sonnenblumen- auf Rapsöl steigt die Nachfrage nach Rapsöl stark an. Es kann damit gerechnet werden, dass der Bedarf in den nächsten Monaten weiter steigen wird. Das derzeitige Wetter wird entscheidend sein für den Ausgang der kommenden Rapsernte. Bisher wird von guten Ernteergebnissen ausgegangen. Tendenz steigend.
Sweetcorn
Aufgrund der viel höheren Transportkosten, Blechpreisen und einem stärkeren Dollarkurs ist der Mais von starken Preiserhöhungen betroffen.
Tomatenkonserven
Da ist mit noch erheblicheren Preiserhöhungen als 2021 zu rechnen. Die Situation in Italien ist mehr als dramatisch:
- Lagerhäuser sind leer, alle warten auf die neue Ernte
- Produktionskosten wie Gas und Elektrizität kennen Indexen von knapp 600 %, resp. 200% vs Vorjahr
- Verpackungsmaterial: Aseptik Verpackungen +60 %, Blech +80 %
- Man erwartet, dass es nur gleich viel oder sogar weniger frische Tomaten als im Vorjahr geben wird:
- teilweise haben Bauern anstelle von Tomaten Sonnenblumen angepflanzt
- aktuell ist der Fluss Po, der wichtig für die Bewässerung der Felder ist, komplett trocken.
Transport- und andere Kosten (Warengruppenübergreifend)
Lastwagenverkehr Europa
Mit dem neuen EU-Mobility Pack werden Transportfirmen mit Kapazitätsproblemen und höheren Kosten konfrontiert. Es muss also mit weiteren Aufschlägen gerechnet werden. Mit den heutigen Triebstoffpreisen werden die Zuschläge aktuell sogar wöchentlich angepasst und umgesetzt (vor einem Jahr wurde dies nur alle 6 Monate gemacht).
Übersee Schifftransport (Container)
Auch der Container Frachtverkehr bleibt nach wie vor angespannt. Die Frachtpreise sind mehrfach höher als in den letzten Jahren. Ausserdem werden wir immer mehr mit Verzögerungen konfrontiert. Aufgrund nicht eingehaltenen Verschiffungsterminen erfahren wir aktuell Verzögerungen von bis zu 5 Wochen, ohne mit den verzögerten Ernten oder Produktionen zu rechnen.
Erklärungen:
- Mangel an verfügbaren Containern:
- Während der Pandemie brach der weltweite Handel durch die Lockdowns komplett zusammen. Durch die fehlende Nachfrage wurden viele Container zweckentfremdet (entweder aus dem System genommen, weil zu alt oder z.B. für mobile Büros genutzt).
- Zwar fahren die Redereien die Container-Bestände wieder hoch, aber
- mit langen Vorlaufzeiten (durch die vielen Lockdowns waren viele Werke geschlossen)
- Knappheit in Metall und erhöhten Preisen wegen grosser Nachfrage: sowohl für die klassischen Bau-, Blech- und anderen Industrien, aber auch für boomende Industrien (während Covid gab es ein aussergewöhnliches Wachstum in z.B. E-Bikes, Gartenmöbel, …) So sind auch unvorhergesehene Mengen Material in diese Bereiche geflossen.
- Mangel an Schiffen: Schiffe, die vorher noch gefahren wurden und deren Abwrackung hinausgeschoben wurde, sind während Covid ausgemustert worden.
- In Asien sind immer noch aufgrund Lockdowns wichtige Häfen (v.a. in China) komplett geschlossen. Der Warenfluss läuft aber weiter, was heisst, dass Schiffe vor den Häfen Anker setzen und zwangsläufig warten müssen. Durch diese langen Wartezeiten sind viele Container viel länger besetzt, was die Verfügbarkeit der Container nur noch schwieriger macht.
- Auch durch die Lockdowns in den Häfen können viele Transportfirmen und LKW-Chauffeure die Transporte nicht sicherstellen, das führt zu weiteren Verzögerungen.
- Blechpreise:
- Braucht einerseits extrem viel Energie zum Produzieren (und die Energiepreise sind zum Teil mehrfach gestiegen vs. Vorjahr)
- Andererseits wieder die Knappheit von Metall.